Diese Geschichte wurde von Markus Braig anlässlich des 25 jährigen Zeltlagerjubiläums 1999 für die damals erschiene Zeltlagerzeitung geschrieben.

Wie so oft in der Natur gibt es auch bei Zeltlagerbetreuern riesen Unterschiede. Um diese zu verdeutlichen gibt's hier einen beispielhaften Tagesablauf zweier Betreuer. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig - zwei Extremen - jedoch beruht alles auf wahren Gegebenheiten.

Uhrzeit Betreuer A Betreuer B
06:02 Betreuer A sitzt am Lagerfeuer und wundert sich über den glühenden Planeten, der über dem Wald aufgeht. Betreuer B liegt im Zelt und schläft.
07:24 A räumt ein wenig die Dosen und den Müll der Nacht weg.

B schläft.

08:11 A überlegt sich, wie man den Rest wecken könnte. B schläft immer noch.
08:55 A entscheidet sich für die traditionelle Art und weckt den Rest per Pfeife. Er bereitet sich aufs Frühstück vor. B reckt sich, streckt sich, steht mühsam auf. Irgendwann erscheint er dann zum Frühstück, als der Rest fast fertig ist.
10:09 A macht sich auf, um das anstehende Geländespiel vorzubereiten. Er bittet B mitzukommen oder die Mannschaften zu bilden. B entscheidet sich für die Mannschaften. Er legt sich jedoch zunächst noch einmal hin.
11:13 A kämpft sich mit ein paar Freiwilligen durch das Gestrüpp. B sitzt im Matrazelt und liest ein Buch, immer wieder gestört durch Teilnehmer, die Fäden zum Bändelknoten haben wollen.
12:01 A sitzt irgendwo schwitzend in der Pampa; verzweifelt fast, weil nichts so ist, wie es sein sollte. Redet mit ein paar Teilnehmern, spielt mit ihnen Badminton, riecht schon das gute Essen aus Mannes Küche.
13:27 A kommt verschwitzt und schmutzig aus dem Wald zurück und muss feststellen, dass es nichts mehr zu Essen gibt. Nach seiner dritten Portion ist B richtig satt und legt sich nochmals für kurze Zeit mit seinem Buch hin.
14:00 A stellt fest, dass kein Wasser mehr da ist. Er fährt los und füllt die Kanister auf. B liegt in der Sonne und macht Siesta.
15:34 A fragt nach der Mannschaftsliste nach; Er zwingt B sie jetzt fertig zu machen. B regt sich über die Hektik von A auf, entschließt sich dazu die Liste zu erstellen. Er hat aber keine richtige Lust.
16:21 A erklärt die Regeln. Kurze Zeit später geht das Spiel los. B hört mehr oder weniger interessiert zu.
17:44 A ist voll in seinem Element. B schleicht durch den Wald, schickt Teilnehmer in den Angriff und beobachtet aus sicherer Entfernung was passiert.
18:39 Das Spiel ist zu Ende. A's Mannschaft hat gewonnen. Er freut sich und kommt mit den Teilnehmern zurück auf den Platz. Dort fällt ihm auf, dass kein Feuerholz mehr da ist. Er geht mit anderen in den Wald. B's Mannschaft hat verloren. Er regt sich über ungerechte Mannschaften auf. Er erkennt, dass kein Feuerholz mehr da ist, beschließt aber zu duschen. Er ist für das Holz nicht verantwortlich.
19:42 Wie so oft kommt A schwitzend zurück. Als er duschen will, erfährt er, dass jetzt Besprechung ist und er schon wieder das Essen verpasst hat. B ruft zur Besprechung.
19:45 Besprechung: Einige Dinge des Tages werden diskutiert, alles was passiert ist, was gut und was schlecht war. B hat das Wort. Er erklärt, dass er die Festerei am Lagerfeuer nicht für gut halte, da dadurch die beteiligten Betreuer (z.B. A) tagsüber so gereizt seien. Sie sollten doch besser mal schlafen. In A wächst der Frust. Er hält sich jedoch zurück und gibt mit anderen Betroffenen immer wieder "jaja" von sich. Er beschließt diese Kommentare zu ignorieren.
20:17 A geht mit den anderen Holzholern endlich Duschen und beschließt anschließend mit ihnen zum McD. zu fahren, um wenigstens etwas zu essen. B macht sich sein erstes Bier auf und setzt sich ans Lagerfeuer. Er motzt rum, dass A schon wieder zum McD. gefahren ist.
21:25 A schnappt sich ein Bier, seine Gitarre, einige Songbooks, trinkt ein, zwei Red Bull und setzt sich ans Lagerfeuer. Er fängt an zu spielen, alle anderen singen dazu. B freut sich bei seinem 3. Bier auf die lang erwartete Musik.
22:53 Die Stimmung ist gut. Alle singen A's Finger fangen an zu glühen. B hat Spaß.
23:27 A hat wegen der Nachtruhe schon länger aufgehört zu spielen. Er unterhält sich mit den anderen am Feuer. B verkündet wankend, dass er jetzt ins Bett geht.
01:39 A sitzt mit ein paar Teilnehmern und Betreuern am Feuer und diskutiert über Wetter und Mathematik. B schläft.
02:58 A unterhält sich gut. Ein paar sind schon ins Bett gegangen. B wacht auf und muss aufs Klo.
03:39 A beschließt nun auch langsam ins Bett zu gehen. Er wird fünf Minuten später auf dem 3 Meter entfernten Holzstapel geweckt, auf dem er vor Erschöpfung eingeschlafen ist. A setzt sich nochmals für eine halbe Stunde ans Feuer um dann endlich ins Bett zu gehen. B schläft.
04:27 Überfall!! Der Aufschrei der Nachtwache bringt A in Bruchteilen einer Sekunde aus dem Tiefschlaf auf 180. Gut, dass er vorsorglich mit Klamotten geschlafen hat. Er stürmt aus dem Zelt, fragt "wo?" und sitzt im selben Moment im VW-Bus. Weitere Betreuer vom Typ-A sitzen auch schon drin. A fährt los. Nach zwei Stunden Suche und Jagd sind die Überfäller festgebunden und A überlässt sie der Nachtwache. Es ist bereits wieder hell. Er geht mit der Gewissheit ins Bett, in zwei Stunden geweckt zu werden... Überfall?? B kann mit diesem Begriff zunächst nichts anfangen. Er hört Geschrei auf dem Platz. Dann spürt er seinen Kopf und weiß genau, dass er jetzt nicht aufsteht. B schläft weiter.
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